Kurs Detail

Bei der Forderung nach evidenzbasiertem Handeln spielen Definitionen, welche Art der Erkenntnisgewinnung als adäquat gilt und welche nicht, eine wichtige Rolle. Im Hinblick auf die Definition des Goldstandards in der Medizin beispielsweise, dem Randomisierten Kontrollversuch, zeigt sich eine starke Gewichtung reduktionistisch-statischer Datenerhebung und – analyse. Wird diese Sichtweise gerade den nicht reduktionistischen, sondern holistisch orientierten Heilmethoden gerecht? Sind diese Herangehensweisen geeignet für jede Art der Erkenntnisgewinnung, für die Analyse und Darstellung dynamisch-komplexer Systeme? Mit der Kategorisierung „evidenzbasiert“ versus „nicht evidenzbasiert“ darf nicht vergessen werden, dass wir für einige Heileffekte gegebenenfalls noch nicht die passenden Erkenntniswege zulassen und damit einen wichtigen Teil im Heilwesen negieren. Wo bleibt hierbei die Patientenpräferenz und das Recht auf einen breiten Methodenkorridor, um auswählen zu können anstelle eines patriarchalen Gesundheitsmanagements? Warum ein Gegeneinander anstelle eines Miteinanders im Sinne der Versorgung anstelle von Machtkämpfen?

Dieser Vortrag nähert sich wissenschaftlichen Methoden und Heilmethoden, zeigt Passungen und Widersprüche auf. Zum Vergleich werden Phänomene aus der Physik herangezogen, die bis zu Ihrem Nachweis ebenfalls lange Zeit als nicht möglich galten. Dazu wird die Herangehensweisen „was schafft Gesundheit“ der Sichtweise „Bekämpfung von Krankheit“ gegenübergestellt."

Fachkompetenz: 4

Darin enthalten: 2 Std. zur Erfüllung der Fortbildungspflicht für Praxisanleiterinnen